Der Herten Stern Die Hertener Dorfkirche

Weinbauinfos:

hier finden Sie die Informationen zum Weinbau, die auch im IG Weinbau Schaukasten in Herten aushängen.

Sie dürfen gerne an den Rebstöcken die jeweiligen Arbeitsschritte anschauen.




Weinbauinfo 1: Rebschnitt

Nach der Ruhephase im Weinberg beginnt das neue Weinbaufahr in den Monaten Januar bis März mit dem schneiden der Reben. Es soll möglichst vor dem Bluten geschnitten werden.

Der Rebschnitt hat Auswirkungen auf Ertrag und Qualität der Weinlese und den Umfang der Folgearbeiten am Rebstock.

Dabei schneiden wir bis auf zwei einjährige Schosse alle senkrechten Schosse und die zweijährige waagrechte Rute ab.

Von den verbliebenen zwei Schossen verwenden wir im März eine als neuen Flachbogen, der Zweite wird als sogenannter Zapfen mit 2 bis 3 Augen zurückgeschnitten. Als erstes wird der Flachbogen waagrecht um den Leitdraht gewunden und am Ende fixiert, erst dann wird der verbliebene Schoss zurückgeschnitten




Weinbauinfo 2: Flachbogen und Spaliergerüst


Biegen und Binden der Reben

Im März und April, wenn die Reben anfangen zu "bluten" - so nennt man den Saftaustritt an den Schnittwunden, wird von den verbliebenen zwei Schossen die Fruchtruten, gekürzt auf 8 bis 12 Augen, nach unten gebogen und gebunden, der Zweite wird als sogenannter Zapfen auf 2 bis 3 Augen zurückgeschnitten. Bei diesen Bindearbeiten stehen die Winzer oft im wahrsten Sinne des Wortes "im Regen" - und das auch noch gerne, denn die feuchte Witterung verhindert, dass die Ruten beim Biegen brechen. Durch das Biegen und Binden wird eine gleichmäßige Verteilung der Triebe erreicht. Die Rebe wird sozusagen in Form gebracht. Man spricht auch von der Reberziehung.

Vor dem Biegen und Binden sollte noch das Spaliergerüst (Pfähle, Draht usw.) auszubessert werden.




Riechung, Hörung, Schmeckung

frei aus dem Roman „Der Schrecksenmeister“ von Walter Moers


Wein, ist trinkbare Sonne. Wein ist der schönste Frühlingstag deiner Jugend, auf eine Flasche gezogen. Wein kann Musik in Gläsern sein. Aber manchmal auch nur saurer Essig in muffigen Schläuchen. Ein verregneter Herbstabend in einem schmutzigen Becher. Ein verkorkter Trauermarsch auf einer verbrannten Zunge.

Wein, kann dir die berauschendste Inspiration deines Lebens schenken – dir aber auch komplett den Verstand rauben.


Wir beginnen mit der Degustation

Zuerst die Sichtung, denn das Auge trinkt mit. Ist der Wein rot oder weiß? Der Kenner kann daraus schließen, ob es sich um einen Rotwein oder um einen Weißwein handelt. Faustregel: Ist der Wein durchsichtig und von leicht goldener Färbung, dann könnte es sich um einen Weißen handeln. Ist er aber tintig und rot und versperrt dem Auge die Durchsicht, ann kann man es eventuell mit einem Rotwein zu tun haben. Ist er hingegen rosafarben und klar, dann handelt es sich um einen Rose‘ – den Zwitter unter den Weinen.


Zweitens die Riechung

Man hängt seinen Zinken ins Glas und schnauft genießerisch. Nun wird der Wein alfaktorisch analysiert. Aaahm! Aah! Riecht er nach Pfirsichblüten, die auf einem Frühlingshauch durch einen Olivenhain gaukeln? Nach einer frisch aufgeschnittenen Pampelmuse? Nach Rosinenkuchen oder Vanilleschaum, so wie dieser hier?

Oder riecht der Tropfen nach einer wurmstichigen Hobelbank? Nach´ einem in Buttermilch eingelegten Schuhputzlappen? Nach der Socke eines fußkranken Moorsoldaten? Oder nach dem Achselschweiß eines toten Lemmings- wie bei diesem Fehlkauf hier? Dann sind die Sekundäraromen abgeschmiert. Deutet auf schlechte Gärung hin. Weg damit.


Drittens die Höhrung

Dem wahren Weinkönner vertraut der Wein seine intimsten Geheimnisse an. Man schnippt mit dem Finger gegen das halbvolle Glas, hält das Glas dicht an sein Ohr und horcht aufmerksam.


Zum letzten Teil der Degustation begibt sich auch der geselligste Weinkenner allein: Er begibt sich zur Pinkelung.

Verstecktes Preloadbild Verstecktes Preloadbild Verstecktes Preloadbild Verstecktes Preloadbild